Die Bemühungen um die Auslegung und Deutung der Apokalypse sind s o alt wie diese selbst, und es gibt wohl keine Generation, die ihr nicht einen ihrem Denken gemäßen Sinn zu geben versucht hätten; denn jede Zeit fühlt sich auf eigene Art von ihr betroffen und bedroht. Daher ist es nur natürlich, wenn inmitten unserer Weltangst ein neuer Versuch unternommen wird, aus der Johannesoffenbarung letzte Erkenntnisse zu schöpfen und sie nicht nur mit unserem neuen Weltbilde, sondern auch mit deren besorgniserregenden Weltpolitik unserer Tage in Einklang zu bringen.
Mit genialem Griff hat Leo Lerch den gordischen Knoten gelöst und Ordnung in den biblischen Wirrwarr gebracht. Seiner Auffassung nach ist ein uralter, vom heiligen Johannes aus dem Aramäischen ins Griechische übertragener Text – das dem Seher überreichte „Kleine Buch“ – das Kernstück der Joh. Offenb., während die Kapitel 4-7 des Bibeltextes eine ihr nachträglich einverleibte mosaisch-messianische Fälschung zum Zwecke der Verdunkelung des johanneischen Gottdenkens, und die Kapitel 8-11 zum gleichen Zweck an einen falschen Platz gerückt wurden; sodaß erst vier Kapitel eliminiert und weitere vier Kapitel an ihren früheren Platz zurückversetz werden müssen, damit das grandiose Werk in seiner ursprünglichen Geschlossenheit und inneren Harmonie sichtbar wird und als Welt- und Erlösungsgeschichte der Christenheit begriffen werden kann.
ISBN 978-3-87667-002-7
236 S., Leinen
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