1 Allemanda 4’44’’
2 Corrente 4’13’’
3 Sarabanda 3’56’’
4 Giga 4’55’’
5 Chaconne 16’23’’
ISBN 978-3-87667-099-7
Über die Partita Nr. 2
Johann Sebastian Bach beherrschte nicht nur hervorragend die Tasteninstrumente; er erlernte von seinem Vater auch frühzeitig das Geigenspiel. So war seine erste Stelle 1703 die eines Violinisten.
Die technische und musikalische Weiterentwicklung der Violinmusik im 17. Jahrhundert – die Veränderung der Geigenhaltung, die spieltechnische Entwicklung von Glissandi, Doppelgriffen, Staccati und Arpeggien – bereitete dem Komponisten den Weg, mit den Sonaten und Partiten die wohl bedeutendsten Werke der Violin-Sololiteratur überhaupt zu erschaffen. Die Partita Nr. 2 d-moll BWV 1004, in der auf der Geige – einem linearen einstimmigen Melodieinstrument – die Schaffung polyphoner Strukturen bis hin zur Vierstimmigkeit verlangt wird, fordert vom Interpreten beispielloses spieltechnisches Können sowie eine große künstlerische und gestalterische Reife. Die Sätze tragen die Titel alter barocker Tanzbezeichnungen. Auf den kraftvollen Anfangssatz Allemande folgt von spannungsreicher Intensität getragen die rhythmisch variantenreiche Courante, thematisch und in ihrer Expressivität bietet die nachfolgende Sarabande dann bereits einen Vorgeschmack auf das Finale. Davor steht und erklingt jedoch noch die energisch fortschreitende Gigue.
Die berühmte Chaconne bildet den Finalsatz, der länger ist, als alle vorangehenden Sätze zusammen genommen. Dieser Satz hat als das vollendete Meisterwerk Eingang in die Geschichte der Violin-Sololiteratur gefunden. In den ersten acht Takten werden ein prachtvolles sarabandenähnliches ¾ Takt-Thema und das Bassmotiv vorgestellt. Daran anschließend folgen 29 Variationen.
Vladimir Anochin debütierte bereits als Achtjähriger mit Mozarts Violinkonzert
Nr. 5. Mit zwölf wurde er in die „Rimskij-Korsakow-Spezialmusikschule für hochbegabte Kinder“, mit siebzehn ins Rimskij-Korsakow-Konservatorium in St. Petersburg aufgenommen. Schule wie Studium absolvierte er mit Auszeichnung. Anschließend setzte Anochin seine Studien an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg fort. In dieser Zeit nahm er an zahlreichen Meisterkursen teil und wurde 1997 Stipendiat der Deutschen Musikinstrumentenstiftung. Als Gewinner und Preisträger mehrerer Wettbewerbe konzertierte er mit namhaften Orchestern. Tourneen führten ihn durch Israel, die Türkei und ganz Europa. Zu seinem Repertoire gehören die Violinkonzerte, u.a. von Tschaikowsky, Brahms, Dvorak, Wieniawski, Chatschaturjan, Men-delssohn, Mozart, Prokofjew und Schostakowitsch. Auch als Interpret zeitgenös-
sischer Musik ist Anochin sehr gefragt. Seit 1996 ist er Primarius des in Hamburg gegründeten Scardanelli-Quartetts.
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